Menschenkenntnis
Menschenkenntnis. Alfred Adler. In Bücher des Wissens.
- Herausgeber : Fischer Taschenbuch Verlag
- Erscheinungstermin : 31. Januar 2008
- Sprache : Deutsch
- Seitenzahl der Print-Ausgabe : 256 Seiten
- ISBN-10 : 3-596-26080-9
- Abmessungen : 10.5 x 1.4 x 18 cm
Über den Autor: Alfred Adler
Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut und ist der Begründer der Individualpsychologie.
Er löste sich von Sigmund Freud, da er den Fokus nicht auf den Sexualtrieb, sondern auf das Geltungsstreben und das Gemeinschaftsgefühl als zentrale menschliche Antriebe legte.
Seine Theorien betonten die soziale Natur des Menschen und die Bedeutung des individuellen Lebensstils, der sich aus der Art und Weise entwickelt, wie Minderwertigkeitsgefühle kompensiert und Ziele verfolgt werden.
Adler war stark praxisorientiert und seine Arbeit, insbesondere im Bereich der Erziehungsberatung, hatte einen bedeutenden Einfluss auf Psychologie und Pädagogik.
Über das Buch Menschenkenntnis
Menschenkenntnis ist eines der grundlegenden Bücher Alfred Adlers und gilt als Standardwerk der modernen Psychologie.
Es wurde 1927 veröffentlicht und entstand aus Adlers intensiver Arbeit in der Erziehungsberatung in Wien.
Kernideen des Buches
Menschenkenntnis als Grundlage des Zusammenlebens: Adler versteht Menschenkenntnis als eine wissenschaftliche Disziplin und eine entscheidende Voraussetzung für ein gelingendes menschliches Zusammenleben.
Nur wer andere Menschen verstehen und ihr Handeln nachvollziehen kann, kann seiner Meinung nach ein glückliches und erfülltes Leben führen.
Hintergründe menschlichen Verhaltens: Im Buch legt Adler die Motivationen und Hintergründe menschlichen Verhaltens offen. Er will damit das Verhalten von Menschen verständlich machen.
Soziale Beschaffenheit des Seelenlebens: Adler betont, dass der Mensch von Grund auf ein soziales Wesen ist. Wir können als Individuen nicht ohne die Gemeinschaft existieren und entwickeln uns nur in Beziehung zu anderen.
Dem Menschen ist ein angeborenes Gemeinschaftsgefühl eigen.
Charakterkunde: Ein großer Teil des Buches widmet sich der Analyse verschiedener Charakterzüge und Affekte.
Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für den Menschen als Gemeinschaftswesen zu vermitteln.
Adler warnt davor, dass “Irrtümer in der Menschenkenntnis lebensgefährlich” sein können.
Minderwertigkeitsgefühle und Geltungsstreben: Ein zentrales Konzept Adlers, das auch in Menschenkenntnis eine Rolle spielt, ist das Minderwertigkeitsgefühl.
Er sah es nicht als Krankheit, sondern als eine normale menschliche Erfahrung, die uns antreibt, uns weiterzuentwickeln und Schwierigkeiten zu überwinden (Stichwort Kompensation und Überkompensation).
Das Streben nach Überlegenheit ist der Versuch, diese Gefühle zu kompensieren und sich selbst zu verwirklichen.
Zielgerichtetes Verhalten: Nach Adler ist das menschliche Verhalten immer zielgerichtet.
Um das Verhalten eines Menschen zu verstehen, muss man dessen individuelle Ziele und Zwecke erkennen, die oft unbewusst sind.
Lebensstil: Aus den persönlichen Lebenserfahrungen und der Art, wie ein Mensch seine Minderwertigkeitsgefühle kompensiert und seine Ziele verfolgt, entwickelt sich der individuelle Lebensstil.
Dieser prägt die Wahrnehmung der Welt und das Verhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Menschenkenntnis ein Werk ist, das die Grundlagen der Individualpsychologie leicht verständlich darlegt.
Es soll Leserinnen und Lesern dabei helfen, sich selbst und andere besser zu verstehen, um so ein harmonischeres und bewussteres Leben in der Gemeinschaft zu führen.